In diesem Artikel stellen wir dir sieben Hausmittel vor, die sich über Generationen hinweg bewährt haben – und die in keinem Haushalt fehlen sollten. Dabei gehen wir auf ihre Wirkung ein, zeigen dir, wann du sie anwenden kannst, und geben Tipps zur richtigen Dosierung. Am Ende des Artikels findest du außerdem eine praktische Übersichtstabelle zum Speichern oder Ausdrucken.
1. Ingwer – das Multitalent bei Erkältung & Verdauung
Ingwer zählt zu den vielseitigsten Hausmitteln überhaupt. Die Wurzel enthält ätherische Öle, Gingerol und Shogaol – Stoffe, die entzündungshemmend wirken und den Stoffwechsel anregen.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Bei Erkältung, Husten und Halsschmerzen: Ingwertee wirkt schweißtreibend und lindert Symptome.
- Bei Übelkeit und Verdauungsbeschwerden: Die Scharfstoffe beruhigen Magen und Darm.
- Zur Immunstärkung: Ingwer regt die Durchblutung an und kann helfen, Infekte abzuwehren.
Anwendung:
Ein kleines Stück frischen Ingwer schälen, in Scheiben schneiden und mit heißem Wasser übergießen. Nach Belieben mit Honig und Zitrone verfeinern.
Tipp: Auch als Zutat im Essen oder Smoothie lässt sich Ingwer wunderbar einsetzen – z. B. in der asiatischen Küche oder in selbstgemachten Shots zur Immunstärkung.

2. Natron – der stille Held bei Sodbrennen & Co.
Natron (Natriumhydrogencarbonat) ist ein echter Alleskönner. In vielen Haushalten wird es vor allem zum Backen verwendet – dabei kann es auch bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Sodbrennen & saures Aufstoßen: Natron neutralisiert überschüssige Magensäure.
- Blähungen & Völlegefühl: Durch seine basische Wirkung kann es den Magen beruhigen.
- Gerüche & Hautpflege: Natron kann in selbstgemachten Deos, Fußbädern oder Peelings genutzt werden.
Anwendung bei Sodbrennen:
½ Teelöffel Natron in einem Glas lauwarmem Wasser auflösen und langsam trinken. Nicht regelmäßig anwenden, da es langfristig die Magensäureproduktion stören kann.
Hinweis: Achte darauf, reines Natron zu verwenden, z. B. aus der Apotheke oder Drogerie (nicht Backpulver!). Mehr zum Hausmittel Natron liest du hier.
3. Kamillentee – beruhigend bei Magenbeschwerden & Entzündungen
Kamille zählt zu den ältesten Heilpflanzen Europas – und das aus gutem Grund. Ihre Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, krampflösend und antibakteriell.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Magen-Darm-Beschwerden: Kamille beruhigt die Magenschleimhaut und wirkt entkrampfend.
- Reizungen im Mund- und Rachenraum: Gurgeln mit Kamillentee hilft bei Halsschmerzen und Entzündungen.
- Augenentzündungen & Hautirritationen: Als Kompresse angewendet, kann Kamille sanft beruhigen.
Anwendung:
Einen Teebeutel Kamillentee oder einen Teelöffel getrocknete Kamillenblüten mit heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen. Bei Magenbeschwerden schluckweise trinken, bei Entzündungen im Mundraum als Spülung verwenden.
Tipp: Kamillendampfbäder sind ein bewährtes Mittel bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder verstopfter Nase.
Sicherheit: Kamille gilt als gut verträglich, sollte aber bei bekannter Allergie gegen Korbblütler gemieden werden.

4. Honig – natürliches Antibiotikum aus der Natur
Honig ist nicht nur süß, sondern auch ein kleines Wunderwerk der Naturmedizin. Er enthält Enzyme, die antibakteriell wirken, und wird deshalb seit Jahrhunderten innerlich wie äußerlich eingesetzt.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Husten & Halsschmerzen: Honig lindert Reizungen und beruhigt den Hals.
- Wundheilung: Medizinischer Honig kann antibakteriell wirken und die Heilung fördern.
- Schlafprobleme: Ein Löffel Honig vor dem Schlafen wirkt beruhigend und fördert einen ruhigen Schlaf.
Anwendung:
Bei Husten einen Löffel pur einnehmen oder mit warmem Tee (nicht heiß!) verrühren. Bei kleinen Wunden oder trockener Haut kann (z. B. Manuka-)Honig äußerlich aufgetragen werden.
Wichtiger Hinweis: Honig ist für Kinder unter einem Jahr tabu, da er Bakteriensporen enthalten kann, die den Säuglingsbotulismus auslösen können.
Mehr zur Studienlage von Honig als Hausmittel gegen Krankheiten auf fr.de.
5. Pfefferminzöl – natürliches Mittel gegen Spannungskopfschmerzen & Übelkeit
Pfefferminzöl ist ein echtes Naturheilmittel mit starker Wirkung – besonders bekannt für seine Anwendung bei Kopfschmerzen. Doch auch bei Magen-Darm-Beschwerden oder Muskelverspannungen kann es hilfreich sein.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Spannungskopfschmerzen: Direkt auf die Schläfen aufgetragen, wirkt es kühlend und schmerzlindernd.
- Übelkeit & Reiseübelkeit: Der frische Duft kann den Brechreiz lindern.
- Verspannungen & Muskelschmerzen: In verdünnter Form wirkt Pfefferminzöl durchblutungsfördernd und entspannend.
Anwendung:
- Bei Kopfschmerzen: 1–2 Tropfen auf Schläfen und Nacken einmassieren (nicht zu nah an die Augen!).
- Bei Übelkeit: Inhalieren oder auf ein Taschentuch geben und daran riechen.
- Bei Verspannungen: Verdünnt mit einem Trägeröl (z. B. Mandelöl) auf die betroffene Stelle einmassieren.
Wichtig: Hochwertiges, naturreines ätherisches Öl verwenden. Nicht unverdünnt auf empfindliche Haut oder bei Kleinkindern anwenden.
Wissenschaftlich fundiert: Studien belegen die Wirksamkeit von Pfefferminzöl bei Spannungskopfschmerzen – die Apotheken Rundschau führt noch weitere positive Wirkungen von Pfefferminzöl auf.
6. Zwiebel – unterschätztes Hausmittel bei Ohrenschmerzen & Insektenstichen
Die Zwiebel ist nicht nur ein Klassiker in der Küche, sondern auch ein altbewährtes Naturheilmittel – insbesondere bei Entzündungen und Schmerzen.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Ohrenschmerzen: Zwiebelsäckchen wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd.
- Insektenstiche: Zwiebelsaft reduziert Schwellungen und Juckreiz.
- Husten & Erkältung: Zwiebel-Hustensaft ist ein bewährtes Hausmittel bei festsitzendem Husten.
Anwendung:
- Für das Zwiebelsäckchen: Zwiebel klein hacken, leicht erwärmen, in ein Tuch geben und ans Ohr halten.
- Bei Insektenstichen: Frische Zwiebelscheibe auf die betroffene Stelle reiben.
- Für Zwiebel-Hustensaft: Zwiebel würfeln, mit Honig oder Zucker vermengen und mehrere Stunden ziehen lassen. Der entstehende Saft kann teelöffelweise eingenommen werden.
7. Apfelessig – innerlich & äußerlich einsetzbar
Apfelessig gilt als traditionelles Heilmittel und wird sowohl innerlich als Tonikum als auch äußerlich zur Hautpflege oder bei Entzündungen eingesetzt.
Wirkung & Einsatzgebiete:
- Verdauung & Stoffwechsel: Unterstützt die Magensäureproduktion und kann bei Völlegefühl helfen.
- Hautprobleme: Verdünnt aufgetragen wirkt Apfelessig leicht antibakteriell, z. B. bei Pickeln.
- Halsschmerzen: Gurgeln mit Apfelessig-Wasser kann Keime im Rachenraum hemmen.
Anwendung:
- Innerlich: Ein Teelöffel Apfelessig in einem Glas Wasser vor dem Essen kann die Verdauung anregen.
- Äußerlich: Bei unreiner Haut mit verdünntem Apfelessig abtupfen oder bei Halsschmerzen gurgeln (1:3 mit Wasser verdünnt).
Hinweis: Immer gut verdünnen, da unverdünnter Apfelessig Schleimhäute reizen kann! Mehr zur Wirkung von Apfelessig als Hausmittel auf zdf.de.
Hausmittel | Einsatzgebiete | Anwendung |
---|---|---|
Ingwer | Erkältung, Übelkeit, Entzündungen | Als Tee oder frisch gerieben im Wasser, auch im Essen |
Natron | Sodbrennen, Blähungen, Hautreizungen | ½ TL in Wasser auflösen und trinken / als Paste auftragen |
Kamillentee | Magenbeschwerden, Entzündungen, Hautprobleme | Trinken, gurgeln oder äußerlich anwenden (Umschläge, Dampfbad) |
Honig | Husten, Halsschmerzen, Wundheilung | Pur einnehmen, in Tee rühren oder äußerlich auftragen |
Pfefferminzöl | Kopfschmerzen, Übelkeit, Verspannungen | Verdünnt auf Schläfen, Nacken oder Haut auftragen / inhalieren |
Zwiebel | Ohrenschmerzen, Husten, Insektenstiche | Als Zwiebelsäckchen, Zwiebelsaft oder roh anwenden |
Apfelessig | Verdauung, Halsschmerzen, Hautunreinheiten | Verdünnt trinken oder gurgeln / äußerlich betupfen |
Salbei | Halsschmerzen, übermäßiges Schwitzen | Als Tee trinken oder gurgeln, Blätter kauen |
Kurkuma | Entzündungen, Immunsystem, Gelenkbeschwerden | Als Gewürz, in „Goldener Milch“ oder Kapseln einnehmen |
Heilerde | Sodbrennen, Hautunreinheiten, Durchfall | Innerlich (mit Wasser) oder äußerlich als Maske |
Fazit: Hausmittel – kleine Helfer mit großer Wirkung
Natürliche Hausmittel wie Ingwer, Honig, Kamillentee oder Natron sind mehr als nur alte Weisheiten – sie haben sich in der Praxis vielfach bewährt und sind auch heute noch echte Alltagshelfer. Wer diese Basics zu Hause hat, ist gut gewappnet für viele kleinere Beschwerden wie Erkältung, Sodbrennen, Kopfschmerzen oder Hautirritationen.
Natürlich ersetzen Hausmittel keine ärztliche Behandlung – aber sie können oft den ersten Schritt zur Linderung bringen. Besonders wertvoll ist dabei: Viele dieser Mittel sind preiswert, natürlich und vielseitig einsetzbar.
Wenn du deine eigene Hausapotheke ergänzen möchtest, findest du in unserer Checkliste als PDF eine praktische Übersicht.
👉 Tipp: Speichere dir diesen Beitrag oder drucke dir die Liste aus – so hast du sie im Fall der Fälle immer griffbereit!