Versicherungen gibt es viele – und genau das macht es oft so unübersichtlich. Zwischen Haftpflicht, Hausrat, Unfall-, Pflege- und Rechtsschutzversicherung fragen sich viele: Welche Versicherungen sind wirklich sinnvoll, was sind wirklich wichtige Versicherungen ? Welche brauchst du unbedingt – und welche kannst du dir getrost sparen?

In diesem Artikel bekommst du eine klare Antwort. Wir zeigen dir die 5 wichtige Versicherungen, die fast jeder haben sollte – und 5 Verträge, die du dir in vielen Fällen sparen kannst. Damit du sicher, aber nicht überversichert durchs Leben gehst.

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Diese 5 Versicherungen braucht (fast) jeder

Wenn du dir nur fünf Versicherungen leisten willst – oder kannst –, dann sind es diese. Sie schützen dich vor den größten finanziellen Risiken und sind für viele Lebenssituationen unverzichtbar.

1. Private Haftpflichtversicherung

Die Haftpflichtversicherung ist der Klassiker unter den wichtigen Policen – und das zurecht. Denn sie schützt dich, wenn du jemand anderem unbeabsichtigt einen Schaden zufügst. Egal ob du das Handy eines Freundes fallen lässt oder mit dem Fahrrad ein Auto beschädigst: Du haftest – und zwar mit deinem gesamten Vermögen.

Gut zu wissen: Eine gute Haftpflichtversicherung bekommst du bereits für unter 5 € im Monat – sie zählt zu den günstigsten, aber wichtigsten Absicherungen.

2. Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)

Jede*r, der vom eigenen Einkommen lebt, sollte sich fragen: Was passiert, wenn ich dauerhaft nicht mehr arbeiten kann? Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert dich genau für diesen Fall ab. Sie zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du deinen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kannst.

Wichtig ist hier: Früh abschließen (am besten in jungen Jahren), auf eine realistische Rentenhöhe achten und Gesundheitsfragen ehrlich beantworten.

3. Risikolebensversicherung (für Familien oder Paare mit finanziellen Verpflichtungen)

Die Risikolebensversicherung ist kein Muss für jede*n – aber ein Muss, wenn du Verantwortung für andere trägst. Du hast Kinder, einen Partner mit gemeinsamem Kredit oder Hauskauf? Dann schützt eine Risikolebensversicherung deine Hinterbliebenen im Todesfall vor finanziellen Problemen.

4. Hausratversicherung (bei eigener Wohnung mit Wert)

Du hast teure Möbel, Elektronik oder Fahrräder? Dann kann eine Hausratversicherung im Schadensfall (z. B. Brand, Einbruch, Leitungswasser) den Ersatz sichern. Besonders sinnvoll in Großstädten oder wenn du hochwertiges Eigentum besitzt.

5. Unfallversicherung (je nach Beruf & Hobbys)

Die gesetzliche Unfallversicherung greift nur bei Arbeitsunfällen – nicht im Privatleben. Eine private Unfallversicherung sichert dich zusätzlich bei Unfällen in der Freizeit oder im Urlaub ab. Sie ist besonders dann sinnvoll, wenn du gefährliche Hobbys hast oder z. B. selbstständig arbeitest.

Diese 5 Versicherungen kannst du dir (meist) sparen

Viele Versicherungen wirken auf den ersten Blick wie wichtige Versicherungen – sind aber in der Praxis teuer, überflüssig oder doppelt abgesichert. Hier sind fünf Policen, die du in vielen Fällen nicht brauchst.

1. Glasversicherung

Die Glasversicherung deckt Schäden an Fenstern, Spiegeln oder Glastüren ab. Das klingt nützlich, aber: Der Schadenfall ist selten – und die Beiträge im Vergleich dazu meist zu hoch. Viele Schäden sind außerdem über deine Hausratversicherung bereits abgedeckt (z. B. bei Einbruch).

Spartipp: Prüfe, ob du Glasschäden wirklich brauchst – oder ob du in 10 Jahren Beitragshöhe nicht längst ein neues Fenster hättest zahlen können.

2. Handy- oder Elektronikversicherung

Diese Policen sind bei Neukäufen beliebt – aber oft schlech, sie gehören nicht zur Kategorie wichtige Versicherungen : hohe Selbstbeteiligung, viele Ausschlüsse (z. B. Diebstahl oder Wasserschaden) und geringe Auszahlung im Schadensfall. Dazu kommt: Die Geräte verlieren schnell an Wert.

Alternative: Lege dir lieber ein kleines „Technik-Notfallbudget“ zurück – das ist meist günstiger und flexibler.

3. Sterbegeldversicherung

Sterbegeldversicherungen werben mit der Absicherung von Beerdigungskosten. Doch: Die Beiträge stehen oft in keinem Verhältnis zur Auszahlung, vor allem bei späterem Einstieg. Bei frühzeitigem Tod kommt oft nur wenig zusammen.

Besser: Ein separates Sparkonto für den Notfall oder eine Risikolebensversicherung mit passender Summe schützt deine Angehörigen effizienter.

4. Insassenunfallversicherung

Viele glauben, sie müssten sich beim Autofahren doppelt absichern. Aber: Die gesetzliche Haftpflichtversicherung deckt bereits Schäden an Mitfahrern ab. Die Insassenunfallversicherung ist daher oft doppelt gemoppelt – und überflüssig.

5. Pflegezusatzversicherung (in jungen Jahren)

Die Kosten für Pflegezusatzversicherungen sind hoch – der Nutzen dagegen liegt weit in der Zukunft. Für viele junge Menschen sind andere Versicherungen (z. B. BU oder Haftpflicht) derzeit deutlich wichtiger. Später kann man über eine gezielte Absicherung nachdenken – aber nicht unbedingt mit 25.

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Worauf du beim Versicherungsabschluss achten solltest

Versicherungen sind keine Produkte, die man einfach „kauft“ – sondern Verträge, die oft jahrelang laufen und dich im Ernstfall auffangen sollen. Umso wichtiger ist es, beim Abschluss genau hinzuschauen und typische Fehler zu vermeiden.

1. Nicht einfach blind unterschreiben

Viele schließen Versicherungen beim Banktermin, Online-Shopping oder über vermeintlich „unverzichtbare“ Tipps von Bekannten ab. Doch was für andere sinnvoll ist, muss nicht zu dir passen. Dein Versicherungsbedarf hängt von deinem Lebensstil, Einkommen und Risikoprofil ab.

2. Vergleichen lohnt sich – immer!

Bevor du eine Versicherung abschließt, vergleiche Tarife und Leistungen auf seriösen Plattformen wie:

Achte dabei nicht nur auf den Preis – sondern auf:

  • Deckungssumme (z. B. bei Haftpflicht: mind. 10 Mio. €)
  • Selbstbeteiligung (z. B. bei Hausrat oder Unfall)
  • Kündigungsfrist & Mindestlaufzeit
  • Verständliche Bedingungen ohne viele Ausnahmen
Hinweis: Je transparenter eine Versicherung ihre Leistungen erklärt, desto eher kannst du ihr vertrauen. Finger weg von Verträgen mit versteckten Klauseln oder hohen Abschlussgebühren.

3. Regelmäßig prüfen & anpassen

Du hast dich verändert – deine Versicherungen auch? Viele Menschen zahlen Jahre lang zu viel oder sind über- bzw. unterversichert. Deshalb gilt: Einmal im Jahr Versicherungen checken.

Fragen, die du dir stellen kannst:

  • Hat sich meine Lebenssituation verändert (z. B. Umzug, Kind, Selbstständigkeit)?
  • Gibt es neue oder bessere Tarife?
  • Brauche ich die Police überhaupt noch – oder doppelt?

Tipp: Eine simple Excel-Tabelle oder ein digitales Tool (z. B. Finanzguru oder Clark App) hilft dir, deine Versicherungen im Blick zu behalten.

Typische Irrtümer & Versicherungs-Mythen

Beim Thema Versicherungen kursieren viele Halbwahrheiten – und genau die sorgen oft dafür, dass Menschen unnötige Verträge abschließen oder wichtige absichern vergessen. Hier sind fünf der häufigsten Irrtümer – und was wirklich dahintersteckt.

1. „Je mehr Versicherungen, desto besser abgesichert“

Falsch. Wer alles versichert, ist nicht unbedingt besser geschützt – sondern oft einfach nur überversichert. Viele Policen überschneiden sich, sind doppelt oder sichern Bagatellrisiken ab, die du selbst tragen kannst. Weniger ist oft mehr – solange die richtigen Risiken abgedeckt sind.

2. „Ich bin jung, da brauche ich keine Versicherung“

Im Gegenteil: Gerade in jungen Jahren sind z. B. Berufsunfähigkeitsversicherungen besonders günstig – weil du (hoffentlich) gesund bist. Auch eine private Haftpflichtversicherung ist nicht an Alter gebunden, sondern schützt dich immer – egal ob Studentin oder Berufseinsteiger.

Merke: Du brauchst nicht alles – aber du solltest das Richtige haben. Früh vorsorgen lohnt sich langfristig.

3. „Ich habe eine Hausratversicherung, da ist alles drin“

Oft gehört – aber falsch. Viele Schäden (z. B. durch eigene Unachtsamkeit, bei Freunden oder unterwegs) sind nicht über die Hausrat-, sondern z. B. über die Haftpflichtversicherung abgesichert. Es lohnt sich, die genauen Bedingungen zu kennen.

4. „Versicherungen zahlen sowieso nie“

Ein hartnäckiger Mythos. Richtig ist: Versicherer prüfen im Schadensfall sehr genau – aber wer korrekte Angaben gemacht hat und nicht fahrlässig gehandelt hat, bekommt in der Regel auch die vereinbarte Leistung. Wichtig ist: ehrlich sein, beim Abschluss und im Ernstfall.

5. „Ich bin durch meinen Partner automatisch mitversichert“

Das stimmt nur in bestimmten Fällen – z. B. bei Ehe oder eingetragener Lebenspartnerschaft mit gemeinsamer Haftpflichtversicherung. In einer WG, Beziehung oder Ehe ohne gemeinsamen Vertrag bist du nicht automatisch mitversichert. Immer prüfen oder konkret gemeinsam abschließen.

Häufige Fragen rund um wichtige Versicherungen

Pflichtversicherungen sind z. B. die Krankenversicherung, Kfz-Haftpflicht (bei Autobesitz), Pflege- und Rentenversicherung für Angestellte. Alles andere ist freiwillig – aber teils sehr sinnvoll.

Zu den wichtigsten zählen: private Haftpflichtversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, ggf. Hausratversicherung, Risikolebensversicherung (bei Familie) und eine Unfallversicherung bei erhöhtem Risiko.

Je früher du sie abschließt, desto günstiger sind die Beiträge. Besonders für Berufseinsteiger, Selbstständige oder Menschen mit psychischer Belastung ist sie wichtig.

Häufig unnötig sind: Glasversicherung, Sterbegeldversicherung, Insassenunfall, Handyversicherungen oder Pflegezusatz in jungen Jahren.

Am besten digital: mit Tools wie Finanzguru, Clark oder einer einfachen Excel-Tabelle. Wichtig: regelmäßig prüfen, anpassen oder kündigen.

Ja, das ist möglich – und kann Rabatte bringen. Aber: Achte darauf, dass alle Leistungen sinnvoll bleiben. Vergleichsportale bieten oft bessere Konditionen.

In der Regel ja – sofern du bei Vertragsabschluss ehrliche Angaben gemacht hast und keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Versicherungen zahlen häufiger als ihr Ruf vermuten lässt.

Mindestens einmal im Jahr. Spätestens bei Umzug, Heirat, Jobwechsel oder Kind solltest du prüfen, ob deine Absicherung noch zu deiner Lebenssituation passt.

Hinweis: Dieser Artikel bietet eine allgemeine Übersicht und ersetzt keine individuelle Beratung. Welche Versicherungen für Sie persönlich sinnvoll oder überflüssig sind, hängt von Ihrer Lebenssituation ab. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an einen unabhängigen Versicherungsberater, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.