Nachhaltige ETFs sind längst mehr als ein Trend. Immer mehr Menschen möchten ihr Geld so anlegen, dass es nicht nur Rendite bringt, sondern auch im Einklang mit Umwelt, Sozialstandards und guter Unternehmensführung steht. Doch wie findest du wirklich grüne Geldanlagen – ohne in die Greenwashing-Falle zu tappen?

In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du nachhaltig investieren kannst, was ESG-Kriterien wirklich bedeuten, und welche nachhaltigen ETFs und Aktien 2025 besonders spannend sind. Für Einsteiger und Fortgeschrittene – einfach erklärt, praxisnah und auf dem neuesten Stand.

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Warum nachhaltige Geldanlage immer wichtiger wird

Der Klimawandel, soziale Ungleichheiten und umstrittene Geschäftspraktiken großer Konzerne rücken die Frage ins Zentrum: Was bewirkt mein Geld eigentlich, wenn es „arbeitet“? Während klassische Investments oft in Öl, Kohle oder Waffen fließen, setzen nachhaltige Geldanlagen auf Unternehmen, die sich für eine bessere Zukunft engagieren – sei es durch Klimaschutz, faire Arbeitsbedingungen oder innovative Lösungen.

Mit dem wachsenden Interesse an ethischem Investieren steigt auch die Verantwortung. Denn nicht jedes Produkt, das sich als „grün“ vermarktet, hält wirklich, was es verspricht. Umso wichtiger ist es, zu verstehen, worauf es ankommt – und wie du bewusste Entscheidungen treffen kannst.

Was sind nachhaltige ETFs?

Ein ETF (Exchange Traded Fund) bildet einen Index ab – zum Beispiel den DAX oder den MSCI World. Nachhaltige ETFs wählen jedoch gezielt Unternehmen aus, die bestimmten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Die bekanntesten Ansätze sind:

  • ESG (Environment, Social, Governance): Berücksichtigt Umwelt, Soziales und Unternehmensführung
  • SRI (Socially Responsible Investing): Schließt kontroverse Branchen wie Rüstung oder Tabak bewusst aus
  • Impact Investing: Investitionen mit messbarer positiver Wirkung auf Umwelt oder Gesellschaft

Viele nachhaltige ETFs orientieren sich an speziellen Indizes wie dem MSCI World ESG Screened oder dem S&P 500 ESG. Diese enthalten nur Unternehmen, die bestimmte ESG-Ratings erfüllen und keine gravierenden Verstöße gegen Umwelt- oder Sozialstandards aufweisen.

Wichtig: Nicht alle „grünen ETFs“ sind gleich nachhaltig. Einige schließen nur besonders schädliche Branchen aus, andere setzen strengere Maßstäbe an. Ein Blick ins sogenannte „Factsheet“ des ETFs lohnt sich daher immer!

Frau analysiert Aktienmarkt-Entwicklung auf Computerbildschirm mit Charts und Zahlen.

Die besten nachhaltigen ETFs 2025 im Vergleich

Die Auswahl an nachhaltigen ETFs ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Doch welche lohnen sich wirklich – und wie unterscheiden sie sich? Wir haben fünf bekannte grüne ETFs unter die Lupe genommen, die 2025 besonders gefragt sind.

ETF-Name Nachhaltigkeitsfokus Index TER*
iShares MSCI World SRI UCITS ETF Strenge ESG/SRI-Kriterien MSCI World SRI 0,20 %
Xtrackers ESG MSCI Emerging Markets UCITS ETF Schwellenländer mit ESG-Rating MSCI Emerging Markets ESG 0,25 %
Lyxor MSCI World ESG Trend Leaders ESG-Leader mit geringem CO₂-Ausstoß MSCI World ESG Trend Leaders 0,30 %
Amundi S&P Global ESG UCITS ETF Breit gestreut mit ESG-Filter S&P Global ESG 0,18 %
UBS MSCI ACWI ESG Universal Global mit Fokus auf ESG-Verbesserer MSCI ACWI ESG Universal 0,22 %

*TER = Total Expense Ratio (jährliche Gesamtkostenquote)

Unser Tipp: Achte nicht nur auf die Kosten, sondern vor allem auf die Transparenz der Auswahlkriterien. ETFs mit dem Zusatz SRI oder ESG Leaders verfolgen in der Regel strengere Richtlinien als Standard-ESG-Produkte.

Nachhaltige Aktien: Diese Unternehmen setzen auf Zukunft

Wer statt in ETFs lieber gezielt in einzelne Unternehmen investieren möchte, findet auch bei Aktien viele nachhaltige Optionen. Besonders gefragt sind Firmen, die sich aktiv für Klimaschutz, erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft oder soziale Innovationen einsetzen.

Hier einige bekannte Beispiele für nachhaltige Aktien:

  • Vestas Wind Systems: Weltweit führender Hersteller von Windkraftanlagen (Dänemark)
  • Enphase Energy: Spezialist für Solarenergie und Mikrowechselrichter (USA)
  • Ørsted: Betreiber großer Offshore-Windparks, ehemals Ölkonzern – heute Vorreiter in Sachen Energiewende (Dänemark)
  • First Solar: Amerikanisches Solarunternehmen mit Fokus auf Dünnschicht-Technologie
  • Umicore: Belgisches Recycling- und Materialtechnologie-Unternehmen (z. B. für Batterien und E-Mobilität)

Wichtig: Auch bei grünen Aktien lohnt sich ein kritischer Blick: Wie transparent ist das Unternehmen? Werden ESG-Ziele aktiv verfolgt oder nur im Geschäftsbericht erwähnt? Viele Plattformen bieten ESG-Ratings und Nachhaltigkeitsberichte an, z. B. MSCI, Sustainalytics oder ISS ESG.

Greenwashing erkennen: So findest du wirklich nachhaltige Investments

„Grün“ verkauft sich gut – und das wissen auch Finanzanbieter. Leider führen viele Produkte, die mit Nachhaltigkeit werben, am Ende doch zu Investitionen in Ölkonzerne, Fluglinien oder Rüstungsunternehmen. Dieses sogenannte Greenwashing lässt sich jedoch mit etwas Wissen leicht entlarven.

Das kannst du tun:

  • Faktencheck: Lies das Factsheet des ETFs oder Fonds und prüfe, welche Firmen enthalten sind.
  • Nachhaltigkeitssiegel: Achte auf Gütesiegel wie FNG-Siegel (Forum Nachhaltige Geldanlagen) oder EU Ecolabel.
  • Transparente Indizes: Bevorzuge ETFs, die auf klar definierten ESG- oder SRI-Indizes basieren.
  • Negativkriterien: Schließt der Fonds kontroverse Branchen wie Waffen, Atomenergie oder fossile Brennstoffe aus?

Tipp: Plattformen wie Utopia.de oder fng-siegel.org bieten Bewertungen und hilfreiche Übersichten zu nachhaltigen Finanzprodukten.

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So startest du mit nachhaltiger Geldanlage – Schritt für Schritt

Du möchtest nachhaltig investieren, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Keine Sorge – der Einstieg ist einfacher als du denkst. Hier ist eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung für dein erstes Investment in nachhaltige ETFs:

  1. Depot eröffnen: Suche dir eine seriöse Online-Broker-Plattform mit guter ETF-Auswahl und geringen Gebühren. Beliebte Anbieter sind z. B. Scalable Capital, Trade Republic oder ING.
  2. Nachhaltige ETFs recherchieren: Nutze Tools wie justETF oder ExtraETF, um grüne Fonds zu finden. Achte auf ESG- und SRI-Kennzeichnungen.
  3. ETFs vergleichen: Prüfe die enthaltenen Unternehmen, die Kosten (TER) und den zugrundeliegenden Index. Einige ETFs verfolgen strengere Nachhaltigkeitskriterien als andere.
  4. Sparplan einrichten: Für langfristigen Vermögensaufbau lohnt sich ein ETF-Sparplan. Du investierst z. B. monatlich 50–200 € – automatisch und flexibel kündbar.
  5. Dranbleiben & regelmäßig prüfen: Auch nachhaltige Produkte sollten in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Entwickeln sich ESG-Ratings negativ, kann ein Wechsel sinnvoll sein.

Extra-Tipp: Wenn du ganz bewusst investieren möchtest, kannst du zusätzlich auf Impact Investing setzen – z. B. über Plattformen wie toniinvest.de oder ekomia.de.

Fazit: Nachhaltig investieren ist mehr als ein Trend

Ob Klimakrise, soziale Verantwortung oder Unternehmensethik – immer mehr Menschen hinterfragen, wofür ihr Geld eigentlich arbeitet. Nachhaltige ETFs bieten eine hervorragende Möglichkeit, Vermögensaufbau mit positiven Werten zu verbinden.

Doch grün ist nicht gleich grün. Achte auf klare Kriterien, prüfe deine Investments regelmäßig und bleib kritisch gegenüber Werbeversprechen. Dann kannst du mit gutem Gewissen investieren – und gleichzeitig deinen finanziellen Zielen näherkommen.

Unser Fazit: Nachhaltiges Investieren muss nicht kompliziert sein – aber bewusst. Starte klein, informiere dich gut, und lass dein Geld langfristig Gutes tun.

FAQ – Häufige Fragen zu nachhaltige ETFs

Was ist ein nachhaltiger ETF?
Ein nachhaltiger ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der Unternehmen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) auswählt. Ziel ist es, ethisch und ökologisch verantwortungsvolle Investments zu fördern.
Sind nachhaltige ETFs genauso rentabel wie klassische ETFs?
In vielen Fällen ja. Studien zeigen, dass nachhaltige ETFs langfristig ähnliche oder sogar bessere Renditen erzielen können, da sie oft krisenresistenter sind und auf zukunftsfähige Geschäftsmodelle setzen.
Wie finde ich heraus, ob ein ETF wirklich nachhaltig ist?
Achte auf das Factsheet des ETFs, ESG-Ratings, Ausschlusskriterien (z. B. keine fossilen Energien, keine Waffenindustrie) und unabhängige Nachhaltigkeitssiegel wie das FNG-Siegel.
Was ist der Unterschied zwischen ESG und SRI?
ESG bewertet Unternehmen nach Umwelt, sozialen und Governance-Kriterien. SRI (Socially Responsible Investing) geht noch weiter, indem es problematische Branchen gezielt ausschließt – etwa Tabak, Waffen oder Atomkraft.
Kann ich auch mit wenig Geld nachhaltig investieren?
Ja, viele Broker bieten Sparpläne für nachhaltige ETFs schon ab 25 € pro Monat an. So kannst du auch mit kleinen Beträgen nachhaltig investieren und langfristig Vermögen aufbauen.
Welche Plattformen eignen sich für nachhaltige Geldanlage?
Beliebte Plattformen sind z. B. Scalable Capital, Trade Republic oder ING. Für Impact Investing gibt es spezialisierte Anbieter wie toniinvest oder ecoligo.
Wie hoch sind die Kosten bei nachhaltigen ETFs?
Die jährliche Gesamtkostenquote (TER) liegt meist zwischen 0,15 % und 0,30 %. Nachhaltige ETFs sind damit kaum teurer als klassische Fonds, bieten aber zusätzliche ethische Vorteile.
Was sind bekannte Beispiele für nachhaltige ETFs?
Zum Beispiel der iShares MSCI World SRI, der Lyxor MSCI World ESG Leaders oder der Amundi S&P Global ESG. Diese ETFs setzen auf Unternehmen mit hohen ESG-Bewertungen weltweit.